Mit der wachsenden Sichtbarkeit vielfältiger Paarbeziehungen und neuer Identitäts-, Beziehungs- und Familienformen wächst bei vielen Paaren der Wunsch, bestehende Partnerschaften für nicht-monogame Beziehungserfahrungen zu öffnen. Polyamorie beschreibt dabei die Möglichkeit, romantische und sexuelle Bedürfnisse mit mehreren Personen auszuleben, zu denen unterschiedliche Arten und Intensitäten von Verbundenheit bestehen können. Bedürfnisse müssen so nicht mehr auf eine einzelne Person konzentriert werden – was den Druck reduzieren und die Zufriedenheit erhöhen kann. Zentral sind dabei vollkommene Transparenz sowie das gemeinsame Entwickeln eines Regelwerks, das Orientierung und Sicherheit innerhalb des Beziehungsgeflechts bietet.
Gleichzeitig bringen diese neuen Gestaltungsmöglichkeiten zahlreiche Fragen, Unsicherheiten und Herausforderungen mit sich: Wie sehen die Fantasien, Wünsche und Ängste der Partner*innen aus? Wie können eigene Bedürfnisse und Grenzen kommuniziert und ausgehandelt werden? Und wie lässt sich mit „unerwünschten“ Gefühlen wie Eifersucht oder Verlustangst umgehen?
Viele Paare suchen Unterstützung und Begleitung bei der Öffnung ihrer Beziehung sowie bei der Bearbeitung von Konflikten und Verletzungen in unseren Beratungsstellen und Praxen. Psychodynamische Konzepte können uns dabei helfen, das anfängliche Nicht-Wissen auszuhalten und zu einem gemeinsamen Nachdenken über unbewusste Prozesse in der Beziehungsdynamik zu gelangen.

Der Vortrag findet im Rahmen der vom Förderverein des EZI finanzierten Reihe "Identitäten" statt. Die Themen und Termine aller Vorträge finden Sie hier.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Bitte melden Sie sich über das Anmeldeformular an. Sie erhalten dann eine Eingangsbestätigung Ihrer Anmeldung und keine weitere Bestätigungsmail. Den Link für den Vortragsabend senden wir Ihnen kurz vor der Veranstaltung zu.