Die Gründung 1964
Am Donnerstag, den 28. Mai 1964 wird in einem Festgottesdienst mit anschließendem Fachtag das Evangelische Zentralinstitut für Familienberatung gegründet.
[Im gleichen] Jahr werden auch die Stiftung Warentest und die Aktion Sorgenkind (heute Aktion Mensch) ins Leben gerufen, der Westdeutsche Rundfunk geht an den Start und in der Großhandelskette Metro kann man das erste Glas Nutella und die erste Kaffeepackung Dallmayr kaufen.
Die Gründung des EZI fällt in eine Zeit der Neu- und Wiedergründungen von Beratungsstellen nach dem zweiten Weltkrieg. Nachdem bereits 1949 der Deutsche Arbeitskreis für Familienberatung ins Leben gerufen worden war, kam es in den 50er Jahren im Rahmen des von den Alliierten initiierten „Marshall-Planes“ in der BRD zur gesetzlichen Einführung der auf Kinder und Jugendliche und ihre Eltern begrenzten Erziehungsberatung. Diese wurde als kommunale Aufgabe begriffen und mit öffentlichen Mitteln finanziert. Als kirchliche Antwort auf diese staatliche Beschränkung analog dem Vorbild der amerikanischen „child guidance clinics“ wurden Evangelische Ehe- und Lebensberatungsstellen auf- und ausgebaut – offen für Menschen jeglichen Alters und jedweder Problemlage.
Dieses breite Angebot Psychologischer Beratung machte aber ein Weiterbildungsinstitut erforderlich, in dem damals vor allem die Laienberaterinnen professionalisiert werden sollten.
(Aus: Fernkorn, E., Haid-Loh, A., Hufendiek, S., Meyer, A., Merbach, M und Volger, I. (EZI Berlin), Bewahren und Verändern – 1964 bis 2025.Die Entwicklung der Fort- und Weiterbildung des Evangelischen Zentralinstitutes als Antwort auf gesellschaftliche Herausforderungen.)