Die Aufbauausbildung ermöglicht in besonderer Weise die vertiefte Befassung mit beziehungs- und entwicklungsdynamischen Hintergründen von Konflikten und Konfliktverhaltensweisen, deren Erkennen und Bearbeiten eine konstruktive Veränderung im mediativen Konfliktbearbeitungsprozess erst möglich machen. Ziel unserer Ausbildungen ist die Herausbildung einer Mediator:innenpersönlichkeit, die von interdisziplinärem Denken, mediativer Haltung und praktischem Erfahrungswissen geprägt ist.

Angewandte Methoden: Wissensvermittlung in der großen Gruppe, Rollenspielen in Kleingruppen, Selbsterfahrungsanteile, Kleingruppenarbeit, Intervision, Supervision, Peergruppenarbeit.

Die Ausbildung ist als interdisziplinäre Ausbildung konzipiert und wird analog der Grundsätze der Familienmediation von einer erfahrenen Psychotherapeutin und Mediatorin sowie einem erfahrenen Rechtsanwalt, Notar a.D. und Mediator geleitet. Durch die Doppelbesetzung wird auch die nahe und persönliche Begleitung der Teilnehmer:innen gewährleistet. Wir verstehen Lernen dabei als gemeinsamen Prozess des miteinander Austauschens, der Nutzung des Wissens aller Anwesenden und des aktiven Ausprobierens und Versuchens. Fragen und Diskussionen, das gemeinsame Ausloten sind dabei ausdrücklich erwünscht. Die Vorbereitung auf die eigene mediatorische Praxis inklusive der Anregung die ersten Schritte konkret und tatsächlich zu entwickeln, kommen ebenso vor wie die historische Hinleitung zum Thema Familienmediation.

Ihre Ausbilder:innen verfügen über jahrelange Mediationspraxis und sind vor allem auf den Bereich der Familienmediation spezialisiert. Sie sind seit vielen Jahren national und international als Ausbilder:innen tätig und sind oder waren in den Redaktionsbeiräten einiger der führenden Mediationszeitschriften vertreten – siehe auch die weiterführenden Angaben zu den Ausbilder:innen.

1. Modul - Pre-Mediation und Phase 1 der Mediation
Kennenlernen und Einführung in die Ausbildung, Klärung und Verabredung des Arbeitsrahmens, unterschiedliche Mediationsstile, Felder der Familienmediation, Prinzipien der Mediation, Wiederholung Co-Mediation, Haltung und Selbstreflexion als Familienmediator:in

2. Modul - Phase 2 und 3 der Mediation
Auftragsklärung in der Familienmediation, Wiederholung von Techniken und Einführung spezieller Techniken für die Familienmediation, Bezugspunkte als Entscheidungskriterien und Orientierungspunkte, „Geschickte“ Mediationen, Familienmediation nach Einschaltung des Gerichts vs. Mediation ohne gerichtlichen Bezug, Emotionen in Krisen, Psychodynamik der Mediationssituation familienrechtliche Bezüge der Mediation, Abgrenzung Therapie, Beratung, Mediation

3. Modul - Phase 3 und 4 der Mediation
Familiensysteme, Kinder in der Mediation, Berufspolitisches, Zertifizierungsfragen, Vorstellung der relevanten Publikationsorgane im Bereich Mediation, Mediator:innenwerdung, eigene Konfliktkultur und Umgang mit eigener Involviertheit, Marketing und Start in die Mediationspraxis, Recht in der Mediation, Einzelsitzungen

4. Modul - Phase 5 und 6 der Mediation
Vorbereitung der Abschlussvereinbarung, Abschlussrituale, Einbezug von Dritten wie externen Berater:innen, Memorandum of Understanding, familienrechtliche und notarielle Erfordernisse im Rahmen der Familienmediation, Abschluss der Mediation und der Ausbildung

Die Behandlung der einzelnen Themen können vom Ablauf her variieren, da sie durch uns laufend den Erfordernissen der Ausbildungsgruppe angepasst und modifiziert werden. Zudem werden Sie auf die Praxis durch ausbildungsbegleitende Supervision (15 Stunden) und Peergroup-Arbeit sowie Intervision vorbereitet.

Zertifizierungsmöglichkeiten

Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Absolvent:innen nach den Richtlinien des Bundesverbandes Mediation (BM) und/oder der Bundes-Arbeitsgemeinschaft für Familien-Mediation (BAFM) zertifizieren bzw. lizenzieren lassen können. Dafür ist ein Zusatzmodul notwendig, weswegen wir darum bitten, sich bei dem Wunsch nach einer entsprechenden Zertifizierung im Vorfeld oder während der Ausbildung an die Ausbilder:innen zu wenden.

Grundsätzlich gilt, dass Sie als Zertifizierte/r Mediator:in oder einer vergleichbaren Qualifikation nach Absolvierung des Aufbaukurses Familienmediation die Möglichkeit haben, die jeweilige Verbandsanerkennung zu erreichen, wenn Sie 5 Mediationsfälle durchgeführt und supervisorisch haben begleiten lassen und diese 5 (BM) bzw. 2 (BAFM) Mediationsfälle dokumentiert haben. Voraussetzung ist dabei dann auch die Verbandsmitgliedschaft.

Anerkennung gem. § 15 FAO durch die Rechtsanwaltskammern

Die Aufbauausbildung ist so konzipiert, dass sie als Fortbildung gem. § 15 FAO für Fachanwält:innen für Familienrecht von den Rechtsanwaltskammern anerkannt werden können. Bitte fragen Sie bei Ihrer zuständigen Kammer nach, ob dies tatsächlich der Fall ist, da die Entscheidung, in welchem Umfang sie anerkannt werden, letztlich bei den einzelnen Rechtsanwaltskammern liegt.

Anerkennung durch die Psychotherapeutenkammer Berlin

Bitte bekunden Sie bei Anmeldung zur Ausbildung Ihr Interesse an der Anerkennung durch die Psychotherapeutenkammer Berlin mit 75 Punkten, damit wir das, wenn gewünscht, in die Wege leiten können. Wenn Sie als approbierte/r Psychotherapeut:in an einer Zertifizierung interessiert sind, geben Sie uns bitte bei Anmeldung mindestens jedoch 3 Monate vor Ausbildungsbeginn Bescheid.

Seminartage: EZI Auguststraße 80 10117 Berlin

  • Modul 1: 02./03.11.2024 10:00 – 18:00 Uhr

  • Modul 2: 30.11/01.12.2024 10:00 – 18:00 Uhr

  • Modul 3: 25./26.01.2025 10:00 – 18:00 Uhr

  • Modul 4: 22./23.02.2025 10:00 – 18:00 Uhr

 

Supervisionstage: Wartburgstraße 6; Raum W6, 10823 Berlin

  • 1. Supervisionstag: 24.01.2025 10:00 - 18:30 Uhr

  • 2. Supervisionstag: 21.02.2025 10:00 – 18:30 Uhr

Ein Online-Infoabend zur Aufbauausbildung findet am Montag, den

09.09.2024 von 19:00 - ca. 20:30 Uhr statt. Auch hier informieren die

zwei Ausbilder:innen über die Inhalte und Rahmenbedingungen der

Aufbauausbildung und sind auf Ihre Fragen gespannt. Anmeldung