„Integrierte Familienorientierte Beratung“® (IFB)

2004 werden die bisherigen “Ehekurse“ mit den Weiterbildungen zur Erziehungs- wie zur Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung in ein gemeinsames Weiterbildungscurriculum integriert. Seit 2005 trägt es den Namen „Integrierte Familienorientierte Beratung“® (IFB)

Seit Kurs 45 entsteht ein 6-teiliges, zweieinhalbjähriges Curriculum, das sowohl die SKB als auch die EB integriert. Auch der Name der Weiterbildung ändert sich zur „Integrierten familienorientierten Beratung“. 
Zum Ersten wird dieses Konzept der sozialen Realität am besten gerecht, dass es eine lebenslange Verflechtung der psychosozialen Entwicklung, ihrer Krisen und Schwierigkeiten bei Kindern, Jugendlichen, Eltern und Erwachsenen in den verschiedenen Lebens- und Schwellensituationen gibt (Schwangerschaft, Geburt eines Kindes, kindliche Entwicklungsphasen, Adoleszenzkonflikte, Ablösung vom Elternhaus, Eingehen intimer Beziehungen, Berufstätigkeit, Krisen der Lebensmitte, Ausscheiden aus dem Beruf, Alter, Krankheit und Tod). 

Der Wissenschaftliche Beirat des Familienministeriums hatte bereits 1995 in seinem Memorandum „Familie und Beratung“ festgestellt, dass eine versäulte und zersplitterte Beratungslandschaft die Schwellen der Inanspruchnahme für die potentiellen Nutzer unnötig erhöht. 

Das BMFSFJ hatte daher gefordert, die Institutionellen Beratungsangebote so umzugestalten, dass in Analogie zum Hausarztmodell allen ratsuchenden und hilfebedürftigen Menschen jedweden Alters und möglichst unabhängig von Ihrer Problemlage niedrigschwellige Hilfen „aus einer Hand und unter einem Dach“ angeboten werden können. 

Zum Zweiten entspricht dieses integrative Modell zugleich dem Grundgedanken eines Beratungsangebotes der Evangelischen Kirche und ihrer Diakonie, in einer Beratungsinstitution alle Angebote „von der Wiege bis zur Bahre“ vorzuhalten. 

In dem nun 6-teiligen Curriculum erhält zusätzlich zur Ehe-, Paar und Lebensberatung die Beratungsarbeit mit Eltern und Elternpaaren sowie die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung einen zentralen Stellenwert. 

Mit dem Kurs 54, der 2013 beginnt, werden die Inhalte zur Kinder- und Jugendlichenberatung in das Curriculum integriert, so dass seitdem ein 7-teiliges Weiterbildungsprogramm angeboten wird, das alle Beratungsbereiche der Integrierten familienorientierten Beratung abdeckt:

  • Einzel- und Lebensberatung
  • Ehe- und Paarberatung
  • Erziehungsberatung
  • Kinder- und Jugendlichenberatung
  • Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung

(Aus: Fernkorn, E., Haid-Loh, A., Hufendiek, S., Meyer, A., Merbach, M und Volger, I. (EZI Berlin), Bewahren und Verändern – 1964 bis 2025.Die Entwicklung der Fort- und Weiterbildung des Evangelischen Zentralinstitutes als Antwort auf gesellschaftliche Herausforderungen.)